Optionale Werbefreiheit auf Facebook und Instagram gegen Bezahlung. Der Konzern meta bietet eine vermeintliche Lösung für die Datenschutzproblematiken wegen personalisierter Werbung an. Entweder Bezahl-Abo für eine werbefreie Nutzung oder wie bisher mit den persönlichen Daten zahlen und somit eine Art „Opt-in“ für den legalen datenschutzrechtlichen Gebrauch der persönlichen Daten geben.
Heute Morgen dürften endgültig diverse Nutzer der meta Dienste, konkret Facebook & Instagram, eine überraschende Meldung erhalten haben (Abbildung 1). Dort wird darauf hingewiesen, dass man ab sofort die Möglichkeit hat, die genannten meta Dienste oder Produkte auch werbefrei zu verwenden, wenn man sich für ein monatliches Bezahl-Abo entscheidet. Hierbei gilt es für ein monatlichen Betrag zwischen 9,99 € und 12,99 € sich die „Werbefreiheit“ zu erkaufen. Oder um es etwas fairer zu formulieren, möchte man die Dienste nutzen, muss man wie bei vielen anderen Services monatlich dafür zahlen – es sei denn man nimmt weiterhin in Kauf, dass die eigenen Daten als „Zahlung“ verwendet werden.
Die Preisspanne scheint sich aktuell zwischen Desktop (9,99 €) und Smartphone/App (12,99 €) eventuell dadurch zu erklären, dass ein Abschluss über die jeweiligen Apps mit den Stores (App Store & Play Store) gekoppelt ist und hier Apple beziehungsweise Google mitverdienen und es einen entsprechenden Preisaufschlag gibt (via Jens Wiese auf LinkedIn). Denn umgerechnet wären dies auch wahrhaftig genau die 30%, die meta an Apple und Google abführen muss! (Abbildung 2)
Wie auch immer, dies ist das bereits bekannte „Schlupfloch“, dass nun verwendet wird, um nicht in weitere rechtliche- beziehungsweise datenschutzrechtliche Problematiken zu geraten. Denn dadurch wird eine Einwilligung für die Verwendung der persönlichen Daten gegeben, wenn man sich gegen das Bezahl-Abo entscheidet. Natürlich wird man weiterhin jederzeit die Möglichkeit haben sich doch dafür zu entscheiden. Alternativ könnte dies dazu führen, dass einige Nutzer endgültig den Grund gefunden haben auf Facebook & Instagram nicht mehr aktiv zu sein, gar ihre Profile oder Accounts zu löschen. Vielleicht findet sogar eine Art Bereinigung statt.
Jeder kann sich um seinen persönlichen Datenschutz kümmern
Wir werden das bisherige Modell beibehalten (Abbildung 3), also ohne Werbefreiheit, denn nicht nur das wir auch für Klienten diversen Kampagnen auf diesen Plattformen seit Jahren erfolgreich realisieren, sondern auch, weil wir bewusst dieses Konzept unterstützen! Denn wenn man die zahlreichen kostenlosen Online-Dienste im Internet weiterhin nutzen möchte, müssen diese halt unter anderem durch die Währung „persönliche Daten“ für relevante Werbeanzeigen querfinanziert werden. Aber was noch viel wichtiger ist, man kann doch größtenteils entscheiden, welche Daten man von sich preis gibt. Durch die Einstellungen und Angaben in den persönlichen Daten und vor allem durch das eigene Verhalten. Deshalb sollte man eine uralte Regel im Internet beherzigen: Das Internet vergisst nie!
Es wird durchaus spannend sein zu sehen, wie sich die Nutzerzahlen und die Nutzeraktivität verändern wird in Deutschland oder auch im restlichen EU-Raum. Hoffen wir mal, dass meta dazu einige Statistiken veröffentlichen wird, denn der EU-Raum ist natürlich sehr wichtig für meta, seit Jahren stagnieren hier die Zahlen und viele andere Plattformen sind vor allem bei der werberelevanten jüngeren Zielgruppe eher im Fokus als Facebook & Instagram. Weltweit steigen aber sogar die Nutzerzahlen von Facebook, speziell in Südamerika und Asien.
PS: Unser Minimal-Beitrag zum Thema Datenschutz ist unter anderem eine ausführliche und umfangreiche Datenschutzerklärung zu allen Diensten und Services, die wir in Verbindung mit dieser Website und unseren Social media Auftritten bereitstellen.
Foto The future is private © meta